Hans Sommerfeld

Einige Anregungen, heute wieder über die Relevanz der Beziehung von Sein und Bewusstsein nachzudenken

Wie sehr doch das SEIN, mit allen seinen Erfahrungen –  seinen Leiden oder auch seinem Luxus, seinen Erschöpfungszuständen, seinen Träumen und seinem Müßiggang – das BEWUSSTSEIN bestimmen kann, können wir uns erlauben, das zu übersehen? Es zu negieren?

Ich weiß, ich spreche nichts Neues aus. Aber, andererseits, wenn die Rede davon war, daß die „Stellung im Produktionsprozeß“ das Bewusstsein bestimme,
war das nicht reichlich abstrakt formuliert?

Vielleicht nicht ganz. Es gibt sie, die Bourgeois-Existenz.

Und es gibt sie, die proletarische – wie sie einst treffend genannt wurde –  Lebenswelt.

Die Polarität, der Antagonismus – in seiner ganzen, aus dem Kapitalverhältnis ableitbaren Konkretheit – das ist kein Phantasma.

Es geht nicht nur um Besitz oder Nicht-Besitz von Produktionsmitteln. 
Es geht um Macht, heute um Demokratie oder ihre Einschränkung, ihre Deformation. Vielleicht, bald schon, bis zur Unkenntlichkeit.
Es geht um unterschiedliche soziokulturelle Anschauungen und Formen, um getrennte Lebenswelten.

Die Existenz einer großbourgeoisen  Lebens- und Erfahrungswelt ist offensichtlich.

Kennzeichnend sind Vermögen von 30, von 50, von 100 Millionen US-Dollar oder Euro, ja von 200, 300, 500 Millionen, hier und dort von einigen Milliarden.
Kennzeichnend ist die relative Abschottung, durchbrochen nur durch medial transportierte Bilder des „jet set Lebens“,  symbolisiert von Galaempfängen, Opernbällen, teuersten Logen (schon vor Jahren zum Preis von 30.000 D-Mark für einen Abend) während der Salzburger Festspiele, aber auch von den üblichen extravaganten Villen und Hochseejachten, die vor allem ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt werden, sobald hier ein eingeladener, den Reiz eines kostenlosen Urlaubs genießender Ministerpräsident sichtbar wird.(1)
Den riesigen Vermögen dieser zahlenmäßig winzigen Klasse, welche politisch die Rolle einer modernen Oligarchie auszufüllen sucht, entsprechen in der Regel auch die in Gestalt realisierter Profite anfallenden „Einkommen“. Eine Arbeitserfahrung kann man dieser Klasse nur dann nachsagen, wenn man die von Spürsinn beflügelte eigensinnige, eigenhändig betriebene, das heißt nicht im vollen Umfang Untergebenen überlassene Witterung von Geschäftschancen, die Skizzierung oder Konzipierung von „Spekulation“,  in einigen Fällen großen Fleißes die zeitnahe Überwachung ihrer Geschäfte und das heißt die Kontrolle der von ihr eingesetzten „Top-Manager“, ferner die Pflege von Beziehungen zu den derzeit wichtigsten Figuren der politischen Klasse, sowie die Pflege gesellschaftlicher Kontakte innerhalb der eigenen Klasse als Arbeit wertet.

Neben dieser grande bourgeoisie existiert ihr zahlenmäßig stärker ins Gewicht fallender „kleiner Bruder“ – die Bourgeoisie: mittelständische Unternehmer u.ä.
Aber zählen dazu nicht inzwischen auch diejenigen, die als hochbezahlte dienstbare Angestellte sei es der großen Konzerne, sei es des Staatsapparats fungieren? Also die clercs, von deren trahison oder Verrat einmal in einem fast vergessenen Buch die Rede war.(2) Und die, so scheint es heute, vor allem eins verraten: die Demokratie, von der sie, diese pervertierend, zum Nutzen und Frommen ihrer großbürgerlichen Klientel und der von dieser Klientel kontrollierten transnationalen Kapital-Gesellschaften [MNCs oder TNCs] reichlich Gebrauch machen, indem sie die übergroße Mehrheit der Bevölkerung (the populace, the multitude, die Massen, die „einfachen“ Bürger) de facto von der materiellen statt nur formalen, scheinhaften Beteiligung an den wichtigsten gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen fernhalten. Der „Verrat“ dieser informellen, aber nichtsdestoweniger de facto „Angestellten“ einer oligarchischen herrschenden Klasse ist also der Verrat an der Masse ihrer Wähler: der Verrat an 90 Prozent der Bevölkerung, denen eine formale Partizipation vorgegaukelt wird – ein „Versprechen“ oder eine Lüge, der die Masse der Bevölkerung aber längst nicht mehr glaubt. Bemäntelt, wir wissen es, wird diese Lüge in der Regel mit „Sachzwangargumenten“; legitimiert soll sie werden mit der Autorität sogenannter Experten und indem man versucht, dem „kleinen Mann“ den Schneid abzukaufen, indem man ihn also zu bestärken sucht in seinem erziehungs- und zum Teil auch durch spätere Repressionserfahrung bedingten „Respekt vor Autoritäten“ und in seinem „Verdacht, nicht durchzublicken“, seiner pauschalen Meinung, „von Wirtschaft nicht zu verstehen“ und seiner Angst davor, mitzudenken, mitzudebattieren und mitzuentscheiden.

Wieso aber lassen sich die Top-Funktionäre im Dienste der Konzernmacht und der Hegemonie der Großbourgeoisie als Teil der Bourgeoisie definieren? Als GEHÄLTER oder DIÄTEN beziehende Funktionsträger sind sie formal Teil der lohn- und gehaltsabhängigen arbeitenden Klasse. Es ist die Höhe der monatlichen bzw. Jahreseinkommen aus der ausgeübten abhängigen Tätigkeit, die sie in die Lage versetzt, Kapital anzulegen und in verhältnismäßig bereits recht großem Umfang Kapitaleigner, Kapitalverwerter zu werden.(3) Diese ihre Rolle als einerseits kooptierte und fürstlich entlohnte Aufsteiger im Dienste der herrschenden Klasse und andererseits – ein Resultat ihrer Kooptation, direkten Entlohnung, indirekten Versorgung mit Geldmitteln „unter dem Tisch“ (Wahlkampf-Finanzierung, Spenden außerhalb von Recht und Gesetz, über deren Verbleib nichts bekannt wird, Redner-Honorare, offene Bestechung, Ins-Spiel-Bringen von Beziehungen, Partizipation an insider trading, an geschlossenen Fonds für sogenannte VIPs unter den Politikern usw.) – als Kapitalisten (=Kapitalbesitzer und -verwerter) lässt die privilegierteren oder am stärksten finanziell profitierenden Mitglieder der politischen Klasse, der staatlichen und halbstaatlichen Bürokratie bzw. des öffentlich-rechtlichen Sektors, sowie das Top-Management der großen privaten Konzerne in die Reihen der Bourgeoisie aufsteigen, sofern – was anscheinend eher selten vorkommt – sie dieser Klasse nicht bereits entstammen.
 

Während sich die Existenz einer Großbourgeoisie sowie ihres junior partners, jener oft auch neidischen Konkurrenten, welche die durchschnittliche Bourgeoisie einer Gesellschaft bilden, anhand statistisch oder in anderer Form bekannt gewordener Dimensionen des Kapitalbesitzes („Vermögen“) und des pro Jahr erzielten, sich aus Profit sowie aus Grundrente zusammensetzenden Einkommens nachweisen lässt, wobei in den meisten Gesellschaften des heutigen „Westens“ die dominante oligarchische „Schicht“ weniger als 1 Prozent der Bevölkerung ausmachen dürfte, ergeben sich Schwierigkeiten bei der genauen Abgrenzung jener Zwischenschicht, deren Mitglieder in oft unbekanntem Ausmaß Kapitaleigner (Aktionäre u.ä.), dafür aber hinsichtlich der Selbständigkeit der von ihnen erbrachten Arbeit noch als nicht oder in unklarem Maße beeinträchtigt gelten müssen und die gleichzeitig relativ hohe (selbständige) Einkommen aus ihrer professionellen Arbeit erzielen. Soweit sie nur in geringfügigem Maße über Kapitalbesitz verfügen, zählen sie zweifellos nicht zur Bourgeoisie, und zwar, weil ihre Arbeitstätigkeit und das daraus erzielte Einkommen – selbst wenn es, vom Standpunkt eines Arbeiters oder durchschnittlichen Angestellten betrachtet – vergleichsweise hoch ist, ihr gesellschaftliches Sein und ihren Erfahrungs- und Denkhorizont weit stärker bestimmt als ihr Aktionär-, also Rentier-Sein. 

Faktische Selbständigkeit, also Nicht-Unterordnung unter arbeitsorganisatorisch greifende Kapitalverwertungsinteressen Dritter ist ein entscheidendes Kriterium für ihre tatsächliche statt nur ideologisch vermittelte und subjektiv reklamierte Zugehörigkeit zu einer Zwischenschicht, einer „middle class“, die als faktische – statt bloß ideologisch propagierte und von weiten Teilen der lohn- und gehaltsabhängigen Klasse zur Bezeichnung ihres sogenannten „Status“  in Anspruch genommene – sehr schmal (und nicht, wie oft angenommen, sehr breit und umfassend) ist.
 

Keine Schwierigkeiten bereitet die Feststellung einer spezifischen Existenzweise  oder Seinsweise der auf abhängige Erwerbsarbeit angewiesenen, allenfalls Durchschnittseinkommen, weit häufiger unterdurchschnittliche Einkommen beziehenden „breiten Masse“: also der Welt oder des objektiven gesellschaftlichen Seins  der lohn- und gehaltsabhängigen Menschen, die ihre Arbeitskraft –  das heißt, ihre für das Kapital brauchbar, also verwertbar erscheinenden körperlichen Kräfte, ihre manuelle Geschicktheit, zugleich immer auch geistige Fähigkeiten – dem Zahlenden zur Verfügung stellen müssen, um ihr Brot, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Es ist im Weltmaßstab betrachtet nicht zu übersehen, daß das von Milliarden Menschen gelebte Leben ein Leben ist, wie man es nicht treffender als mit dem Begriff „von der Hand in den Mund“ bezeichnen kann. Es ist dieses spezifische Sein einer in sich differenzierten Klasse, die so umfassend geworden ist, dass sie die übergroße Mehrheit der Weltbevölkerung ausmacht,  bestimmt durch die Sorge um die Gewinnung des täglichen Brots, die halbwegs gelingende Befriedigung  der dringendsten Bedürfnisse. Eine Mahlzeit, vielleicht zwei, wenn es hoch kommt, drei spärliche Mahlzeiten pro Tag, ein Dach überm Kopf, ein Minimum an Kleidung – darin erschöpft sich das, was der Mehrheit der Menschheit in der sogenannten Dritten Welt (ob sie nun Industriearbeiter sind oder durchschnittliche Angestellte, Proletarisierte im informellen Sektor, für Lohn tätige Landarbeiter oder Pacht zahlende Landlose) bestenfalls bleibt, nach aller Kräfte verzehrenden informell oder formell abhängigen Arbeit, jedenfalls nach Abzug der Summen, die sie erübrigen müssen für Entrichtung von Steuer, Miete oder Pacht, Transportkosten, Schulgeld, und dergleichen mehr.

Auch für die lohn- und gehaltsabhängige Klasse, in den sogenannten reichen Ländern, den „alten Industriestandorten“ oder „Industrieländer“ Europas, Nordamerikas, Ozeaniens (und vergessen wir auch nicht Japan, in Ostasien!) gilt
das gerade festgestellte im Prinzip, wenn auch – zugegebenermaßen – auf anderem, höheren Niveau. 
Die gemietete „Mittelklasse“-Wohnung, das Eigenheim, die Eigentumswohnung eines Arbeiters oder Angestellten in Westeuropa zum Beispiel, sie weisen gewiß andere Qualitäten auf als die Hütte eines Landarbeiters in der sogenannten Dritten Welt, die Baracke, die einer Gruppe im Baugewerbe tätiger Wanderarbeiter in Wuhan als Obdach dient, oder das improvisierte Dach überm Kopf eines Slum-Bewohners in Istanbul, Bombay oder Rio. Bezahlt ist diese Mittelklasse-Unterkunft (ob nun Wohnung oder Haus im Eigentum des Arbeiters oder Angestellten) darum noch lange nicht: aber sie vermittelt vielen immer noch allzu oft das scheinhafte Gefühl, ein Besitzender zu sein, obwohl dieser Irrglaube in der jetzigen Weltwirtschaftskrise erkennbar im Schwinden begriffen ist. 
Was die Mahlzeiten des noch in einem Normalarbeitsverhältnis beschäftigten Arbeiter oder des durchschnittlichen Angestellten in diesen „reichen“ Ländern betrifft, so werden sie in der Summe im Schnitt kalorienreicher ausfallen als bei ihren Klassenbrüdern in den arm gehaltenen Ländern der Welt. Ähnlich fast dürfte es  bei den sich mit zwei oder drei schlecht bezahlten Jobs über Wasser haltenden „prekär Beschäftigten“ im „Westen“ sein. Ob die von den fest oder prekär angestellten Angehörigen dieser Klasse verzehrte Nahrung als gesund gelten kann, ob als schmackhaft, ob es billige Aldi-Ware ist, die sie selber zubereiten müssen oder z.B. mit fragwürdigen Fleischresten und Käseersatzstoff belegte Fertigpizza für die hastige Zubereitung zwischen zwei Jobs (und, etwas weniger pressiert, nach Feierabend), das steht auf einem anderen Blatt. Eine empirische Untersuchung würde in jedem Fall die deutliche qualitative Differenz zwischen den Rohstoffen der Massenernährung und jenen der sogenannten „Eliten“ feststellen; ebenso, was gegebenes oder fehlendes Raffinement der Zubereitung anbelangt, sowie die je spezifische „Esskultur“: auch sie, eine klassenspezifische.
Selbst die Kleidung lässt die durchschnittlichen Angehörigen der lohn- oder gehaltsabhängigen Klasse im „reichen Westen“ nur wenig besser dastehen als die vielen Kolleginnen und Kollegen in der sogenannten Dritten Welt, die ebenfalls in billige Massenprodukte (Hosen, Hemden, Jacken, Schuhe) meist aus ostasiatischen Billiglohn-Ländern gekleidet sind, welche die großen Handelsunternehmen der „Ersten Welt“ dort häufig von Subunternehmern herstellen lassen. Diese Ware ist bestimmt für das riesengroße „untere Marktsegment“. Dass sie billig ist und so in den „reichen Ländern“ die relativ billige Befriedigung des elementaren Bedürfnisses nach Kleidung gestattet, hilft, die Kosten der Reproduktion der „Ware Arbeitskraft“ – also der lohn- und gehaltsabhängigen durchschnittlichen Arbeiter und Angestellten niedriger zu halten als sie sonst wären.(4) Die Ärmsten der Armen, hier wie dort, nehmen gezwungener Maßen mit abgetragener, sogenannter second hand Kleidung vorlieb oder tragen Lumpen.

Ein Spezifikum der lohn- und gehaltsabhängigen Klasse im Westen ist allerdings der Besitz eines Autos. Man muß hier hinzufügen, dass seit dem Schwinden der „guten Jahre“ des Kondratjevschen Zyklus (die um 1975 zuende gehen) das Automobil in Arbeiter- und Angestelltenhand immer mehr zum größtenteils unbezahlten, geleasten (also rein formellen und insofern materiell betrachtet, Schein-)Besitz geworden ist. Der starke Reallohnabbau, der mit der zunehmenden Massenarbeitslosigkeit seit den 70er Jahren einher geht und sich gegen Ende des Jahrhunderts noch verschärfte, hat das seine dazu beigetragen. Der kreditfinanzierte Konsum und die Verschuldung der arbeitenden Bevölkerung hat ungemein zugenommen. Dass man am Auto festhielt, hat damit zu tun, dass es im „Westen“ kein Luxus, sondern ein „wage good“ ist:  zumindest die Mittel, die notwendig sind für seinen Erwerb auf dem Wege des Leasing und seinen Unterhalt, müssen im Prinzip als ein Lohnbestandteil betrachtet werden. Ohne Auto und Führerschein ist man als Arbeitnehmer nicht flexibel genug, um zwei Jobs nebeneinander auszuüben, oft nicht einmal in der Lage, einen Arbeitsplatz in vertretbarer Zeit und in die eigene Leistungsfähigkeit nicht nachhaltig mindernder Weise zu erreichen.

Es gibt also eine „proletarische“ Erfahrungswelt, wenn auch in vielen Abschattungen. Am Ausdifferenziertesten erscheint sie – auf Grund der ideologischen Effekte von „zielgruppenspezifisch“ propagierten Moden –  gerade dort, wo Lohn- und Gehaltsabhängige als „Konsumenten“ auftreten und sich als solche erfahren. Aber die Tatsache der uniform minderwertigen Qualität der Massenware im unteren Marktsegment, die diese Menschen angesichts ihrer begrenzten Zahlungsfähigkeit vor allem erwerben, macht hinter der vielfältigen Erscheinungsform eine homogene klassenspezifische Charakteristik des Konsums identifizierbar. Umgekehrt ist in der scheinbar gleichförmigen, da durch Abhängigkeit gekennzeichneten Arbeitswirklichkeit der Klasse ihre interne Differenzierung real nachweisbar. Die Erfahrungskontexte von Fließbandarbeitern in einer Automobilfabrik sind andere als die von Lastwagen steuernden Fernfahrern. Und die letzterer unterscheiden sich von denen von Taxifahrern. Die von Taxifahrern in Hamburg und Berlin von denen irgendwo, jottwedeh, in der Heide. Die von Taxifahrern, die in bestimmten Berliner Vierteln oft Schriftsteller, Künstler, Intellektuelle als Fahrgast haben, von denen im Frankfurter Bankenviertel. Verkäuferinnen bei Aldi oder Lidl machen andere Erfahrungen als die in einer teure Mode anbietenden Boutique auf der Düsseldorfer Kö. Chefsekretärinnen in einer Großbank sind anderen Erfahrungen ausgesetzt als Büroangestellte im Großraumbüro derselben Bank. 

Die Reihe der Beispiele lässt sich fortsetzen.

Die bürgerliche Soziologie spricht mit Recht von Differenz, angedeutet im Begriff der Ausdifferenzierung, und meint die funktional und betriebsorganisatorisch bestimmte Vielfalt der Arbeitsbedingungen, die unterschiedlichen Grade der Vereinzelung oder Kombination von in den kapitalistischen Verwertungsprozeß einbezogenen ‚Arbeitskräften’, ihre unterschiedliche Qualifikation, unterschiedliche hierarchische Position in steilen oder flachen Hierarchien, unterschiedliche Entlohnung, vor allem ihren je spezifischen  grob als primären, sekundären und tertiären Sektor definierten gesellschaftlichen Tätigkeitsbereich: also die Eingliederung in entweder die ‚Förderung’ von Grundstoffen [Kohle, Gas, Öl, Wasserkaft, Wind- und Solarenergie, Rohstoffe von Eisen und allen Metallen über seltene Erden bis zu Uran], oder in industrielle Produktionsabläufe, oder in die Distribution [Handel, Transportwesen] sowie in alles, was mit Finanzen zu tun hat [Banken, Versicherungen, sogenanntes auditing und accounting, usw.]. 

Die heutige lohn- und gehaltsabhängige Klasse, die sich im „reichen“ und den „Reichtum“ (d.h. die Teilhabe am gesellschaftlich produzierten „Wohlstand“) innergesellschaftlich so ungleich „verteilenden“ Westen“ nur ungern als Proletariat bezeichnen lässt, obwohl sie nur bestenfalls marginal am Besitz der Produktionsmittel und an den Banken, Versicherungen, großen Handelsunternehmen beteiligt ist, ist also in der Tat EINE ICH SICH DIFFERENZIERTE ARBEITENDE KLASSE. 

Eine, die sowohl in ihrer funktionalen Rolle, ihrem Status und ihrer Bezahlung nach wie auch in ihrem Bewusstsein nicht homogen ist. DER MARKT FÜR DIE WARE ARBEITSKRAFT und all die damit zusammenhängenden oder davon abhängenden Faktoren bewirken also, was früher – in vorkapitalistischen Gesellschaften –  Personen zuschreibbare Herrschaftsstrategien bewirkten.  Solche, die geleitet waren von der Maxime: DIVIDE ET IMPERA.

Zu den konkreten Erfahrungen etwa von Fabrikarbeitern mit der zu bewältigenden Arbeit und ihrer Organisation – Erfahrungen, die sich oft als Ermüdung, auch geistiger Art, als Erschöpfung, als Frustration usw. niederschlagen – kommen weitere, nicht selten positive emotionale und intellektuelle Erfahrungen hinzu.  Es gibt nicht nur die ermüdende industrietypische Routine und/oder die vom Produktionsprozeß ausgehende Gefahr für die Gesundheit, für Leib und Leben. Es gibt neben der z.B. durch die Gleichförmigkeit und Einseitigkeit von Fließbandarbeit bewirkten Erschöpfung, neben der hier und da – wenn nicht in der Regel – immer noch demütigenden Praktizierung hierarchischer Beziehungen, neben der nur in Boomzeiten einigermaßen verdrängten Gefahr des jederzeit, aus einer Vielzahl von Gründen möglichen Arbeitsplatzverlustes (gegen den das Arbeitsrecht den Arbeitenden nur ganz unzureichend „absichert“), was belastet, weil Arbeitsplatzverlust gleichbedeutend ist mit den Verlust der derzeitigen Quelle des abhängigen Broterwerbs, auch etwas ganz anderes, enorm wichtiges, eminent humanes und zugleich für die Fabrikarbeiter-Existenz oft bezeichnendes: die manchmal sogar fast gleichzeitig gemachten Erfahrungen der Solidarität und der Konkurrenz zwischen Kolleginnen, zwischen Kollegen.

Der Markt, auf dem Arbeitskraft angeboten und nachgefragt wird, produziert gleichsam naturwüchsig Konkurrenz unter den Anbietern. Die Marktmacht der Nachfrager, vor allem wenn es sich um große Konzerne handelt und um Branchen, die von Oligopolen beherrscht sind, hat den Arbeitenden schon längst ihre Schwäche als vereinzelt in Verhandlungen über den Preis der Ware Arbeitskraft und über die Bedingungen, Umstände und die Organisation der Arbeit Eintretende vor Augen geführt und sie von der Notwendigkeit der Kombination, des geschlossenen, kollektiven Auftretens gegenüber der Kapitalseite überzeugt.
Die Gespräche unter im selben Betrieb, sogar in derselben Abteilung Beschäftigten erweitern nicht selten den gewerkschaftlichen und den politischen, ja sogar politökonomischen Horizont. Die Fabrik kann zur Schule des Erwachsenen werden, der sich wehrt dagegen, bloßer Spielball der Interessen Anderer (auf der Kapitalseite) zu bleiben.

Es ist das Sein, das gelebte Leben, die gemachte Erfahrung, welche auf das Bewusstsein und seine Entwicklung einen entscheidenden Einfluß haben. Aber nicht nur die Erfahrungen des zu einer „proletarischen“, sprich lohn- oder gehaltsabhängigen Existenz Verdammten, die dieser in der Arbeitswelt macht, wirken sich aus auf sein Bewusstsein. Bereits kindliche Erfahrungen, in der Regel gemacht im proletarischen Milieu, dem Milieu seiner Eltern, wenn diese auch Lohn- oder Gehaltsabhängige sind, sowie seiner weiteren Verwandten, der Nachbarkinder, der Schulfreunde usw. wirken sich prägend aus. Diese Spuren der frühkindlichen Prägungen bleiben, aber werden im weiteren Leben modifiziert, durch weitere, sie überlagernde, sie verstärkende oder zu ihnen querstehende Erfahrungen.

Lernprozesse sind nie ganz unmöglich. Manche Umstände können sie enorm begünstigen und beschleunigen, andere können sie behindern, wenn nicht – fast – veunmöglichen. 

Es ist offensichtlich, dass neben dem gelebten Leben, den psychischen und physischen Leiden und Freuden, die es bereitet, also neben dem materiellen Sein und seinen intellektuellen und emotionalen Effekten es auch die in diesem gelebten Leben vonstatten gehende  Begegnung mit und Auseinandersetzung mit Bewusstseinsinhalten ist, die auf die eigene Bewusstseinsentwicklung Einfluß nimmt. Nicht nur das Sein bestimmt das Bewusstsein; auch das sich dem bisherigen gesellschaftlichen Sein historisch verdankende Bewusstsein, insofern es sich gesellschaftlich niederschlägt in Texten, in Diskursen, in den Gedanken, den Urteilen und Vorurteilen der „Anderen“, wirkt sich aus auf mein, Dein, unser heute sich entfaltendes Bewusstsein.
Die Schläge, die ich erhalte,  die Arbeit, die ich verrichte, die Gespräche, mit Dritten, die ich führe, die Texte, die Diskurse, die ich bewusst oder schlaftrunken zur Kenntnis nehme und mit denen ich mich bewusst auseinandersetze oder nicht: ALLES ENTFALTET WIRKUNGEN, erscheint – bei genauer Analyse – als sedimentiert in meinem Bewusstsein.

Ja, das Sein bestimmt in letzter Instanz das Bewusstsein.

Das Bewusstsein  aber, es wirkt seinerseits auf das Sein (also darauf, wie wir konkret, materiell, physisch leben, lieben, arbeiten,  wie wir als gesellschaftliche Wesen handeln oder nicht usw.) wie auch auf das dabei anwesende und sich dadurch entwickelnde, progressive oder regressive Bewusstein zurück. Und zwar kann es das, insofern das materielle gesellschaftliche Sein das Bewusstsein als gesellschaftliches, in den Diskursen ‚objektiviertes’– welches unser spezifisches, lebendiges, individuelles Bewußtsein affizieren kann – bereits einschließt.

Das bedeutet aber nichts anderes, als dass „objektive“ Aspekte gesellschaftlichen Seins (die Klassenlage „an sich“, die Produktionsverhältnisse, die gesellschaftlichen Kräfte- oder Machtverhältnisse, die gegenwärtig virulenten hegemonialen und marginalisierten Diskurse)  und „subjektive“ Erfahrungs- und Lernprozesse sowohl als (An)treibende, „Wirkende“ wie als „Getriebene“, also „Bewirkte“ in Erscheinung treten und mithin als durch den input ebensolcher „Faktoren“ veränderbar zu begreifen sind.
 

ANMERKUNGEN

(1) Ein britischer Premier hat diese Möglichkeit für nimmersatte Geizhälse unter den ‚clercs’ aus der aufstiegsversessenen Zwischenschicht in den zurückliegende Jahren wohl am häufigsten und schamlosesten ausgenutzt und so die Kumpanei von wirklich Besitzenden (also der oligarchischen Schicht) und politischer Klasse sinnhaft ins Bild gesetzt. Aber auch in Deutschland, Frankreich, der Tschechischen Republik soll dergleichen nicht unbekannt sein. Was Italien angeht oder die USA unter der Regie von Cheney und Bush jun. sowie davor, unter Bush Senior, so verkörpern da bestimmte Figuren quasi in Personalunion das Zusammenfallen von unmittelbar, qua politischer Funktion repräsentierter politischer Machtbefugnis und, andererseits, Zugehörigkeit zur Oligarchie.

(2) Vgl. Le trahison des clercs...

(3) Es verblüfft nicht, dass das Ehepaar Obama – die ja beide, sowohl Michelle wie Barack Obama, obwohl aus einem Kleine-Leute-Milieus stammend, aber aufstiegsorientiert, auf eine Karriere zurückblicken konnten, die sie zu Jura-Professoren werden ließ – im Jahr vor der Wahl Obamas zum Präsidenten ein Jahreseinkommen in der Größenordnung von 3 oder 4 Millionen US-Dollar und Haus- und Grundbesitz in Millionenhöhe angaben. An ein Jahreseinkommen in dieser Höhe reichen auch zwei Jura-Professoren-Gehälter einer „guten“ Universität nicht im entferntesten heran. Auch die Clintons profitierten kurz vor Bill Clintons Wahl zum Präsidenten von seltsamen „deals“. Eine andere Form der Oligarchie, sich für erwiesene politische Dienste  erkenntlich zu zeigen, ist die durch den zeitgenössischen „Feudalismus“ der Konzerne nach Absolvierung der Amtszeit erfolgende „Belehnung“ mit sehr gut dotierten, aber nicht unbedingt mit Arbeit verbundenen Posten in der Privatwirtschaft. Über die revolving door, die Drehtür zwischen öffentlichem Dienst (Ministerien, Armee) und Konzernen ist schon viel debattiert worden: sie ergänzt das Bild. Ohne Frage können aber auch politische Kontrollämter und Schlüsselpositionen – etwa im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen – außerordentlich gut dotiert werden. Eine politische Kontrolle inhaltlicher Tendenzen in den öffentlichen Sendeanstalten durch parteipolitisch gebundenes Personal ist den an Kontrolle Interessierten eine hübsche Summe wert: zum Beispiel 32.000 oder 34.000 Euro monatlich plus „Aufwandsentschädigung“ für Frau X., eine Dame, die sich vor allem durch Entpolitisierung und drastische Absenkung des Niveaus des letzten verbliebenen anspruchsvollen Nischen-Programms einer früher einmal als linkslastige diffamierten Sendeanstalt bemerkbar machte. Wachhunde des Kapitals leben u.U. gut im Kapitalismus. Jedenfalls können etwa die Abgeordneten im Bundesland Nordrhein-Westfalen mit Diäten in Höhe von ca. 10.000 Euro monatlich plus Aufwandsentschädigung (für das Büro, die Mitarbeiter usw.) und Fraktionsvorsitzende mit illegalen, vom Verfassungsgericht als ungleich beanstandeten 14.000 Euro monatlich nur träumen. Deren Gehälter bewegen sich allerdings immer noch deutlich über jenen von Universitätsprofessoren, die in Deutschland längst nicht – wie oft in den USA – in den Ferien ohne Gehalt bleiben, sodaß sie sich durch Schieben von Einkaufswagen auf Supermarkt-Parkplätzen etwas hinzuverdienen müßten. Es fällt zugestandermaßen schwer, bei Einkommen von  14.000, 10.000, 8.000 Euro monatlich die Grenze zu ziehen zwischen vermutlich in nennenswertem Umfang Kapital Besitzenden, die der Bourgeoisie zuzurechnen sind, und der „upper middle class“: jener neuen, schwammigen Kategorie, die sowohl die selbständigen professionals [also Freiberufler] wie die besser gestellten  Gehaltsabhängigen umfasst, insofern es sich bei beiden um Kleineigentümer handelt -  also eine Schicht, die man einmal als Kleinbürgertum oder petite bourgeoisie bezeichnete und die von ihren gehobenen oder saturierten Mitgliedern (prosperierenden Handwerksmeister und Einzelhändler, reinen Hausbesitzer und anderen „Rentiers“)  exemplarisch repräsentiert wurde, bis ihr endlich mit der Weltwirtschaftskrise von 1928 die Proletarisierung ins Haus stand. Soviel ist jedenfalls sicher: auch die Akademiker, die Intellektuellen, soweit sie nicht arbeitslos oder auf Grund prekärer Beschäftigungsverhältnisse ohnehin proletarisiert waren, gehörten allemal der Schicht an, die man das Kleinbürgertum nannte. Angesichts des tendenziellen Verlustes von Selbstbestimmung in ihren Arbeitskontexten und der durch Kaufkraftverlust bedingten Erosion ihrer zumeist in Form von Gehalt erzielten, sie lange Zeit ein wenig privilegierenden Realeinkommen fällt diese Schicht immer deutlicher in den Geltungsbereich einer auch primär geistige Arbeit umfassenden abhängigen Lohnarbeit. Ihre vergütungsmäßige Besserstellung, im Vergleich zu Facharbeitern und Spezialisten in den am besten zahlenden Sektoren der Industrie schrumpfte, besonders bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern und anderen Angehörigen des Mittelbaus, bis fast zur Nichtfeststellbarkeit, also Ununterscheidbarkeit.

(4)Das gleiche gilt für die staatlich subventionierte Produktion von Lebensmitteln für den Massenbedarf im „Westen“ durch eine inzwischen längst industrialisierte, Böden vergiftende und/oder auslaugende und im Falle der Massen-Tierhaltung zynisch betriebene und für Mensch und Tier gesundheitlich bedenkliche Landwirtschaft. Auch hier haben die niedrigen Erzeugerpreise, die sich in vergleichsweise niedrigen Einzelhandelspreisen gespiegelt finden, den Effekt, die Kosten der „Reproduktion“ der Arbeiterklasse, mithin die Lohnkosten tendenziell niedriger zu halten als sie sonst wären.
 
 

Check...:http://www.democracynow.org/2011/2/17/democracy_uprising_in_the_usa_noam
 

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Bündnis 90 / Die Grünen

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Realdemokratie
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www.anticapitalistas.org
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